Eine prospektive Untersuchung zu den Einflussfaktoren, die das Ergebnis einer endodontischen Behandlung beeinflussen, stellt die Prognosen für orthograde Wurzelkanalbehandlungen sehr anschaulich dar (1). Wenn präoperativ eine radiologisch darstellbare Läsion endodontischen Ursprungs vorliegt, ist in ca. 74 % der Behandlungen mit einem Behandlungserfolg zu rechnen. Ist diagnostisch keine Läsion im Zahnfilm darstellbar, liegt die Prognose sogar bei ca. 90 %.
Die Arbeit von Ng et al. stellt sehr übersichtlich dar, welche maßgeblichen Faktoren durch den Behandler beeinflusst werden können:
- Alle Wurzelkanäle sind in die chemomechanische Aufbereitung einzubeziehen. Zähne mit unbehandelten Wurzelkanälen haben 5-mal häufiger apikale Befunde (2).
- Das Erreichen des apikalen Foramens gilt als die Voraussetzung für einen vollständige mechanische Erschließung sowie eine effiziente Desinfektion des gesamten Wurzelkanalsystems und ist damit essentiell für das Behandlungsergebnis.
- Die Desinfektion erfolgt mit NaOCl. Zum Ende der mechanischen Ausformung wird das Wurzelkanalsystem mit einer EDTA-Lösung (alternativ Zitronensäure) gespült.
- Die Wurzelkanalfüllung soll das zuvor chemomechanisch behandelte Wurzelkanalsystem vollständig homogen verschließen. Eine Überextension von Wurzelkanalfüllmaterial nach periapikal wird vermieden.
- Die Entstehung von iatrogenen Perforationen wird vermieden.
- Eine suffiziente koronale Restauration schließt die endodontische Behandlung ab. Der umgehende adhäsive Verschluss der endodontischen Zugangskavität bis auf das Niveau des Limbus alveolaris hat sich dazu bewährt. Im Seitenzahnbereich sollte eine zeitnahe höckerüberfassende prothetische Versorgung des Zahns folgen.
All diese Schritte sind für eine erfolgreiche Behandlung sinnvoll und erforderlich. Von der Diagnostik über die Behandlungsplanung bis hin zu den einzelnen Schritten der Umsetzung werden diese Bereiche der endodontischen Therapie in der strukturierten Fortbildung Endodontie in der Hamburger Kammer von renommierten Referenten aufgearbeitet und vertieft.
Curriculum Endodontologie
Auf einen Blick:
Zeitraum: Juni 2024 - November 2025
Punkte: 174
Gebühr: 7.400 Euro
Veranstalter: Zahnärztekammer Hamburg
Mehr Informationen und Buchung:
https://fortbildung.zahnaerzte-hh.de/kurs/8016-endo/
Literatur:
(1) Ng Y-L et al. A prospective study of the factors affecting outcomes of nonsurgical root canal treatment: part 1: periodical health. IEJ 2011a;44:583-609.
(2) Karabucak B et al. Prevalence of apical periodontitis in endodontically treated premolars and molars with untreated canal: a cone-beam computed tomography study. JOE 2016;42:538-541.
Dr. Martin Brüsehaber, Hamburg