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Information der Zahnärztekammer und der KZV Hamburg

Kampagne zum sinnvollen Gebrauch von Antibiotika gestartet

Jährlich werden in Hamburg über 560.000 Rezepte für Antibiotika ausgestellt. Durch einen zu häufigen und unnötigen Einsatz des Medikaments erhöht sich das Risiko von Resistenzen.

Wenn die „Lebensretter“ jedoch nicht mehr wirken, können harmlose Verletzungen, Standardoperationen und Infektionen zum Tode führen. Nach Schätzungen sterben in Deutschland jährlich 10.000 bis 15.000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit multiresistenten Keimen. Deshalb haben sich die Mitglieder der Hamburger Landeskonferenz zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung ein Jahr lang sektorenübergreifend mit dem Thema befasst. Im Ergebnis einigten sich u.a. die Gesundheitsbehörde, Krankenkassen, Ärzte-, Zahnärzte- und Psychotherapeutenkammer, die Krankenhausgesellschaft, Apotheker und Patientenvertreter auf eine gemeinsame Strategie und Öffentlichkeitskampagne zur Eindämmung des Antibiotikaverbrauchs.

Am 19.04.2018 stellte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks als Vorsitzende der Landeskonferenz die Kampagne auf einer gemeinsamen Pressekonferenz vor (siehe Foto).

Dr./RO Eric Banthien (Vorsitzender des Vorstandes der KZV Hamburg) und Dr. Helmut Pfeffer (Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Zahnärztekammer Hamburg) haben für die Hamburger Zahnärzteschaft an verschiedenen Arbeitsgruppen der Landeskonferenz teilgenommen.

 „Im zahnärztlichen Bereich werden Antibiotika ja grundsätzlich weniger verschrieben als etwa im hausärztlichen Bereich. Aber bei akuten Entzündungen im Kieferbereich und Abszessen sind Antibiotika ein wichtiges Hilfsmittel“,  so Dr./RO Eric Banthien.

Dr. Helmut Pfeffer: „Die Zahnärztekammer Hamburg veranstaltet seit Längerem Fortbildungen zur zahnärztlichen Arzneimitteltherapie und legt hier auch einen besonderen Fokus auf die Antibiotikatherapie. Hier ist es uns immer wieder wichtig, auf einen angemessen Gebrauch hinzuweisen.“

Für jeden sichtbar wird die Kampagne ab sofort durch Plakate in S- und U-Bahnen, Litfaßsäulen, den Stadtinformationsanlagen und durch kostenfreie Postkarten beworben. Unter www.hamburg.de/antibiotika-gezielt stehen die Merkblätter, Kampagnenmotive und weiterführende Links bereit.

Informationen zur zahnärztlichen Verordnung von Antibiotika finden sich in der bekannten Ausarbeitung „Informationen über Zahnärztliche Arzneimittel“, besser bekannt als „IZA“, die von BZÄK und KZBV herausgegeben wird, auf den Seiten 45-47:

goo.gl/PMGBuW