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Information der Zahnärztekammer und der KZV Hamburg

Viel erreicht – viel zu tun, Kammervorstand zieht Resümee

Zu Beginn einer jeden Amtsperiode stellt der Vorstand der Zahnärztekammer Hamburg einen Zielkatalog auf. Für alle Referate werden Ziele und dazugehörige Maßnahmen formuliert.
Der verjüngte Vorstand mit neugewähltem Präsidenten und Vizepräsidenten hatte sich zahlreiche und ehrgeizige Ziele gesetzt. In einer Vorstandssitzung zog der Vorstand ein Resümee, was erreicht wurde, woran es noch zu arbeiten gilt und welche Ziele für die Zukunft bestehen.

Praxisführung
Der gute und kontinuierliche Kontakt zu der Gesundheitsbehörde wurde weiter gepflegt. Durch den regelmäßigen Austausch konnten die Praxen über Anforderungen der Behörde von der Kammer informiert werden und sich darauf vorbereiten und wurden nicht durch kurzfristige Anfragen und Aufforderungen von der Behörde überrascht.

Praxisnahe Themen wurden mit den Nachbarkammern über die AGZMP beraten. Thema war zum Beispiel die Validierung, wozu die Kammer eine Umfrage über die Zufriedenheit mit den verschiedenen Geräten durchgeführt hat. Es konnte erreicht werden, die Wartungs- und Validierungsintervalle zu verlängern. Diese Aktivität hat bundesweites Interesse gefunden. Beim BuS-Dienst wurde zusätzlich zu der Kooperation mit der Firma Tecom eine Kooperation mit der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe über ein Unternehmermodell geschlossen. Das Modell ist insbesondere für größere Praxen geeignet und es fanden bereits Fortbildungen hierzu statt.

ZQMS
Nachdem die Kammer Hamburg über viele Jahre ein eigenes Qualitätsmanagement angeboten hat, hat sie sich dem von der Kammer Hessen aufgebauten zahnärztlichen Qualitätsmanagementsystem ZQMS angeschlossen. Dieses System, das mittlerweile von acht Kammern genutzt wird, ermöglicht es, aktuelle Anforderungen zeitnah einzupflegen, wie es einer kleinen Kammer wie Hamburg alleine nicht möglich wäre. Dies hat aktuell das Thema Datenschutz-Grundverordnung gezeigt, für das die Kammer Hessen umfangreiche Checklisten, Informationen und Merkblätter erstellt hat. Die Rückmeldungen zeigen, dass das ZQMS gut angenommen wird und der Übergang vom bisherigen QM reibungslos erfolgte.

Röntgenstelle
Mittlerweile gibt es in Hamburg bereits über 100 DVT-Geräte, die nun als neue Aufgabe von der Zahnärztlichen Stelle Röntgen überprüft werden müssen. Die Prüfungen benötigen mehr Zeit als die der analogen und digitalen Röntgenaufnahmen und wurden von der Röntgenstelle ohne Probleme bewältigt. Nach dem Ausscheiden von Herrn Prof. Rother wurden Mitglieder der Röntgenstelle als Referenten für die Ersterwerbs- und Aktualisierungskurse für Zahnärzte gewonnen. Für die Mitarbeiterinnenkurse wurden qualifizierte Mitarbeiterinnen als Referenten gefunden.

Fachsprachenprüfung
Die Fachsprachenprüfung ist eine neue Kammeraufgabe. Sie dient dazu, festzustellen, ob ausländische Zahnärzte über ausreichende sprachliche Fähigkeiten verfügen, um mit Patienten und Kollegen zu kommunizieren und sich schriftlich zu artikulieren. Das Bestehen der Fachsprachenprüfung ist Voraussetzung für die Erteilung der Approbation.

Es wurden Kolleginnen und Kollegen gewonnen, die überwiegend bislang noch nicht in Gremien tätig waren und sich für die Aufgabe interessierten. Sie wurden für die Aufgabe geschult und haben bereits zahlreiche Prüfungen durchgeführt. Die Kammer kooperiert von Beginn an mit dem Verein Interkulturelle Bildung Hamburg e.V. (IBH), der neben den Zahnärzten als zweite Prüfer einen Sprachwissenschaftler stellt. Auf diese Weise haben die Prüfungen von vornherein bei der Behörde und den Kandidaten Akzeptanz erfahren.

Junge Mitglieder
Für junge Mitglieder wurden zahlreiche Angebote entwickelt. In 2015 fand ein umfangreiches Niederlassungsseminar statt. Im September 2018 wird ein weiteres Seminar angeboten, bei dem die Erfahrungen aus dem zurückliegenden Seminar eingearbeitet wurden.

Gleich zu Beginn der Amtsperiode fand ein Treffen des Vorstands mit interessierten jungen Mitgliedern statt, bei dem viele Anregungen gegeben wurden, die in der Folge umgesetzt wurden. In einem “Dialog Junge Zahnärzte“ wurden Vorträge zur Existenzgründung gehalten und bei einem geselligen Ausklang konnten die Themen vertieft werden. Beim “Zukunftsforum Zahnärzte“ trafen sich die Vorstandsmitglieder in kleinen Gruppen mit bislang noch nicht an der Kammerarbeit interessierten jungen Kolleginnen und Kollegen, um über aktuelle Themen zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde sehr positiv angenommen und die Teilnehmer regten eine Fortsetzung an.

Das berufspolitische Nachwuchsseminar stieß auf große Resonanz, insbesondere nahmen erfreulich viele Zahnärztinnen teil. Die ersten Teilnehmerinnen haben bereits als Gäste an Ausschusssitzungen teilgenommen.

Alterszahnmedizin
Das Thema Alterszahnmedizin wurde in der 17. Amtsperiode erstmals umfassend bearbeitet. Es wurde gemeinsam mit der KZV ein Ausschuss Alterszahnmedizin gegründet, der sich mit vielfältigen Fragestellungen befasste. Mit der Hamburgischen Pflegegesellschaft (HPG) wurde eine intensive Kooperation begonnen. Der Austausch zwischen Pflegeeinrichtungen und Zahnärzten erwies sich als sehr hilfreich. In Umfragen wurde festgestellt, welche weiteren Aktivitäten entwickelt werden sollen. Allen stationären und ambulanten Einrichtungen wurde das „Handbuch der Mundhygiene“, der sogenannte „Pflegekalender“, kostenlos zur Verfügung gestellt. Es wurden Schulungen in Berufsschulen für Pfleger durchgeführt. Ein Ratgeber für die Pflegeberufe wird derzeit abgestimmt. Ein detaillierter Ratgeber für Zahnärzte liegt vor und wurde bereits aktualisiert.

Mit aufsuchenden Zahnärzten fanden Treffen mit aktuellen Informationen und einem Erfahrungsaustausch statt. Für die aufsuchende Betreuung wurde gemeinsam mit der KZV eine neue Mobile Behandlungseinheit angeschafft. Es wurden Fortbildungen, darunter zwei in Pflegeheimen, mit praxisnahen Inhalten organisiert. Ein gesamter Hamburger Zahnärztetag befasste sich mit dem Thema Alterszahnmedizin. In 2019 wird die Kammer Hamburg einen zweitägigen Kongress gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin in Hamburg durchführen.

GOZ
Die Kammer Hamburg nahm an den Beratungen der GOZ Arbeitsgruppe Nord teil, deren Ergebnisse zusammen mit denen der Arbeitsgruppen Mitte und Süd in den GOZ Kommentar der Bundeszahnärztekammer einfließen. Dieser Kommentar hat von Beginn an große Akzeptanz bei allen Beteiligten erfahren und dazu geführt, dass es zu weitaus weniger Auseinandersetzungen über die Berechenbarkeit von Gebührenpositionen kommt als bei der GOZ vor 2012. Die Kammer Hamburg hat weiter an den Beratungen zu einer möglichen Novellierung der GOZ teilgenommen und in der GOZ Arbeitsgruppe Nord alle Abschnitte der GOZ entsprechend mitbearbeitet. Primäres Ziel ist aber weiter die Punktwertanpassung und die Verhinderung einer Einheitsgebührenordnung. Durch die GOZ Urteilsdatenbank werden die Praxen bei der GOZ Bearbeitung zusätzlich zum Kommentar wirkungsvoll unterstützt.

Auszubildende
Die Kammer unternimmt weiter zahlreiche Aktivitäten, um die Gewinnung von qualifizierten Auszubildenden zu unterstützen. Sie ist auf Messen und in Schulen präsent und führt Einzelgespräche mit interessierten Schülerinnen, um diese mit Praxen zusammenzubringen. Auf der Internetseite sind umfängliche praxisnahe Informationen, Checklisten und Musterverträge eingestellt, um den Praxen die Einstellung von Auszubildenden zu erleichtern. Die Seite wird ergänzt um Informationen zu Praktika, da sich diese häufig als geeigneter Einstieg in die Ausbildung erweisen. Trotz Demographie und Streben nach Studium konnte die Zahl der Auszubildenden dadurch konstant gehalten bzw. sogar leicht erhöht werden. Durch einen angemessenen Tarifabschluss mit dem Verband medizinischer Fachangestellte konnte eine finanzielle Akzeptanz für die Auszubildenden wie die Praxen geschaffen werden.

Mitarbeiterinnen
Die Kammer hat viele Anstrengungen unternommen, um die Wertschätzung in den Praxen für die Mitarbeiterinnen zu erhöhen. Ein neu gegründetes Kreativteam bestehend aus engagierten Mitarbeiterinnen hat interessante neue Fortbildungen entwickelt. Hierzu gehören auch neue Anpassungsfortbildungen wie die zur oralchirurgisch-implantologischen Assistenz und zum Ausbildungsmentor, die auf bundesweites Interesse gestoßen ist und zu entsprechenden Veröffentlichungen geführt hat. Geplant sind weitere Anpassungsfortbildungen, so zur QM-Beauftragten und zur Dentalberaterin. Die Stellenbörse auf der Internetseite wird sehr intensiv für Stellenangebote wie Stellengesuche genutzt.

Prävention
Es wurden weitere Anstrengungen unternommen, das zahnärztliche Kinderuntersuchungsheft in das Untersuchungsheft der Ärzte zu integrieren. Das Projekt „Kariesfreie Schule“ wurde gestartet und die Schulbehörde hierfür gewonnen.

Weiterbildung
Die Musterweiterbildungsordnung der Bundeszahnärztekammer wurde mit den Weiterbildungsausschüssen Kieferorthopädie und Oralchirurgie beraten und von der Delegiertenversammlung beschlossen. Mit mehreren norddeutschen Kammern wurde über eine mögliche Etablierung eines Theorie-Curriculums in der Kieferorthopädie beraten.

Fortbildung
Im Fortbildungsausschuss wurden zahlreiche neue Fortbildungen und Curricula entwickelt, die gut gebucht wurden. Neben den umfangreichen Curricula wurden auch Kurz-Curricula, Updates, Kursreihen und Sonderfortbildungen angeboten, die auf große Nachfrage stießen. Die Zahnärztetage erfreuten sich großer Resonanz und waren ausgebucht.

Kommunikation
Der Internetauftritt von Kammer und KZV wurde neu und modern erstellt. Die Dokumente sind besser zugänglich und leichter auffindbar. Die Interaktion zwischen Internetauftritt und sozialen Medien wurde intensiviert.

Ethik
Die Zahnärztekammer Hamburg ist weiterhin die einzige Kammer im Bundesgebiet, die einen Ehrenkodex für ihre Mitglieder entwickelt hat. Er wird von neu niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen gut angenommen.

Die Diskussion über Ethik und die Frage, wohin der Zahnarztberuf geht, erhält neue Nahrung durch die zunehmende Einflussnahme von institutionellen Investoren, die Praxen aufkaufen. Es wurden Aktivitäten entfaltet, diese bedenkliche Entwicklung aufzuhalten.

Neuer Standort
Seit Oktober 2016 befindet sich die Kammer gemeinsam mit den zahnärztlichen Versorgungswerken zentral in der Alstercity. Die modernen und funktionellen Räume werden von den Teilnehmern der Fortbildung wie den Mitgliedern der Gremien für ihre Sitzungen dankbar angenommen. Die Mitglieder hatten die Gelegenheit, über ihre Bezirksgruppenversammlungen, die in der Alstercity stattfanden, die neuen Räume kennen zu lernen.

Fazit
Der neue Kammervorstand hat viele für die Mitglieder und die Praxen wichtige Projekte gestartet und erfolgreich umgesetzt. Es ist absehbar, dass auch in den nächsten Jahren viel Arbeit auf den Kammervorstand und die Kammer zukommt. Auch die Geschwindigkeit der Kommunikation in Zeiten von WhatsApp und email ist für die Vorstandsmitglieder, die „nebenbei“ auch eigene Praxen führen, manchmal nicht ganz unanstrengend.  

Der Vorstand ist nach den ersten vier Jahren mit Freude, Spaß und Elan bei der nicht weniger werdenden Arbeit und sieht sich für kommende Aufgaben gut gerüstet.