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Aufsuchende Zahnmedizin für Pflegebedürftige lohnt sich!

„Aufsuchende Zahnmedizin für Pflegebedürftige in der Einrichtung und Zuhause – Grundlagen und ein Konzept aus der Praxis“ – so lautete der Titel der Fortbildung des Hamburger Zahnarztes Rainer Witt gemeinsam mit dem KZV-Vorsitzenden Dr./RO Eric Banthien am 06.11.2019.

 Nach einem Überblick über die Ist-Situation bzgl. der Zahlen zu Pflegebedürftigen in Hamburg und dem Thema Hausbesuche in Pflegeeinrichtungen stellte er den Kolleginnen und Kollegen sein Praxiskonzept vor.

Tragfähiges Konzept
Bei einem erfolgreichen Konzept ist eine enge Zusammenarbeit mit allen Bereichen wie Pflegediensten, Kieferchirurgen und Krankenhaus unerlässlich. Die Frage, „Was passiert am Wochenende?“ sollte gestellt und die Behandlungsmöglichkeiten sollten geklärt werden.
Pflegebedürftige Patienten findet man in unterschiedlichen Bereichen, z. B. Wohnanlagen, Pflegestationen, Rehaeinrichtungen und Tageskliniken. Die Abrechnungsmöglichkeiten sind hier sehr unterschiedlich.

Worauf ist nun zu achten, wenn man pflegebedürftige Patienten behandelt?
Diese und viele weitere Antworten erhielten die Teilnehmer in dieser Fortbildung.

Z. B. sollte in der Praxis darauf geachtet werden, dass der Zugang und die Räumlichkeiten altersgerecht sind. Im Behandlungszimmer sind Behandlungsstühle mit Armlehnen, ein erleichterter Einstieg für Patienten mit Rollator oder Rollstuhl, mobile Einheiten für eine Behandlung im Rollstuhl und Behandlungsstühle, die sich drehen lassen, sehr hilfreich.
Ein wenig umfangreicher sind die Vorbereitungen zur Behandlung in den Pflegeeinrichtungen.
Die Teilnehmer erhielten in der Fortbildung einen Überblick in Form einer Checkliste, welche Maßnahmen zur Vorbereitung getroffen werden sollten und Antworten zu den wichtigen Themen:
Wann ist die beste Behandlungszeit? Was benötige ich für einen Besuch? Worauf sollte ich bei Risikopatienten achten? Welche Medikamente nimmt mein Patient? Müssen evtl. Antikoagulantien abgesetzt werden? Benötige ich wirklich einen Quick-Test? Oder muss mein Patient gar auf Grund der Einnahme von Gerinnungshemmern im Krankenhaus behandelt werden?

Altersgerechter Zahnersatz
Nicht jeder Patient ist in der Praxis oder zu Hause zu behandeln.

Herr Witt  wies auch darauf hin, dass eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in den Einrichtungen unerlässlich ist. Eine Schulung des Pflegepersonals, die Delegation präventiver Maßnahmen sowie die tägliche Mundpflege sind dabei essentiell.

Ebenso sollte auch der altersgerechte Zahnersatz bedacht werden. Hierzu erhielten die Teilnehmer in der Fortbildung einen Überblick, worauf zu achten ist.

Nach dem Vorstellen des Konzeptes zur aufsuchenden Zahnmedizin für Pflegebedürftige, gab Herr Dr./RO Banthien einen Überblick über die Ausgestaltungen von Kooperationsverträgen zwischen Pflegeeinrichtungen und Praxis sowie die speziellen zusätzlichen Abrechnungspositionen für aufsuchende Zahnmedizin.
Das Fazit der Anwesenden am Ende der Veranstaltung: die aufsuchende Zahnmedizin ist für eine Praxis gut machbar – es kommt „nur“ auf die richtige Vorbereitung und eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten an, sie kann Spaß machen, ist abwechslungsreich und dazu auch noch ökonomisch interessant. Wie man das am besten umsetzen kann, erfuhren die Teilnehmer bei der Fortbildung „Aufsuchende Zahnmedizin für Pflegebedürftige“ bei der Zahnärztekammer Hamburg.

Haben auch Sie Interesse, ein Praxiskonzept für die aufsuchende Betreuung kennen zu lernen? Eine Wiederholung dieser Fortbildung für weitere interessierte Zahnärzte findet am 18.11.2020 in den Räumen der Fortbildung der Zahnärztekammer Hamburg statt. Sprechen Sie uns gerne an!
simone.wegemann@zaek-hh.de bzw. 040-73 34 05 33

Sie möchten weitere Fortbildungen zur Alterszahnmedizin?
Die nächste Fortbildung findet am 29.04.2020 mit Frau Dr. Kerstin Houché, Oberärztin der Abteilung für Zahnheilkunde der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und Zahnheilkunde im Kopfzentrum, Asklepios Klinik Nord, statt. Thema dieser Fortbildung ist „Der multimorbide Patient – Erhöhten Behandlungsbedarf organisieren, Grenzen erkennen“