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Das Portal für Zahnärzte
und Praxisteams
Information der Zahnärztekammer und der KZV Hamburg

Die Corona-Krise und der Ausbildungsmarkt

Ein Stolperstein auf dem Weg ins (ZFA-) Berufsleben?

Das Jahr 2020: Ausbildungsmessen wurden abgesagt, Beratungsgespräche in den Arbeitsagenturen konnten nicht stattfinden, Schulbesuche und Berufspraktika mussten ausfallen und Unternehmer hatten erst einmal andere Sorgen, als junge Menschen einzustellen.

Das Ergebnis: deutlich weniger Ausbildungsverträge.
Auch die „Nachholeffekte“ nach dem ersten Lockdown und die Nachvermittlung bis Ende Dezember sowie Ausbildungsprämien des Bundes konnten die rückläufigen Ausbildungszahlen nicht wirklich verringern.

Der allgemeine Rückgang verteilt sich unterschiedlich auf die verschiedenen Berufsbereiche, in einigen Ausbildungsberufen finden sich dramatische Rückgänge von 20% bis über 50%, so Berechnungen des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA).

Insgesamt haben die Unternehmen der Bundesagentur für Arbeit rund 7% (in Hamburg 13,6%!) weniger Ausbildungsstellen als im Vorjahr gemeldet, gleichzeitig haben sich 8% (in Hamburg 7,5 %) weniger junge Menschen als im Vorjahr als Bewerber registriert. Unter dem Strich hat sich damit das Verhältnis zugunsten der Arbeitgeber, die Auszubildende suchen, verbessert. Vielleicht überlegen Sie, die Chance zu nutzen, eine passende Auszubildende einzustellen. 

Wie sieht es nun mit der Ausbildungsleistung während der pandemiebedingten Konjunkturkrise in den Zahnarztpraxen im Vergleich zu den Vorjahren aus?
Im Bundesdurchschnitt verzeichnen wir einen moderaten Rückgang um knapp 10% im Vergleich zum Vorjahr. Bundesweit wurden im Jahr 2020 über 12.000 neue Ausbildungsverträge für ZFA geschlossen. Das seit 13 Jahren anhaltende Niveau der Zahl von neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen konnte nicht gehalten werden.

In fast allen Kammerbereichen sind die Zahlen rückläufig, lediglich in zweien zeigen sich erfreuliche Zahlen:
Dazu gehört Hamburg. Hier sind die Zahlen stabil. Zum Stichtag 30.09.2020 haben wir lediglich zwei Ausbildungsverträge weniger als 2019.
Aus Gesprächen mit Ihnen und dank Ihrer Resonanz ist zudem festzustellen, dass vielfach das Anforderungsprofil an die neu eingestellten Auszubildenden sehr stimmig ist und die Bewerberinnen mit einem engagierten Ausbildungswillen ihren Beruf gewählt haben.

Liebe Ausbilderinnen und Ausbilder, die hoffnungsvollen Hamburger Zahlen sind weitestgehend Ihr Verdienst und Ihnen gebühren meine Anerkennung und mein Dank, dass Sie jungen Menschen auch in Corona-Zeiten eine Perspektive bieten. 
Nur mit Ihrem Einsatz und Ihrem Engagement ist es gelungen, die ZFA-Ausbildung „pandemiefest“ zu machen.

Die Stadt Hamburg hat sich dieses „Projekt“ für 2021 auf die Fahnen geschrieben. 
Sie aber haben bereits 2020 gezeigt, dass Corona für die ZFA-Ausbildung zum Stolpersteinchen schrumpfen kann.

Dr. Maryla Brehmer
Vorstandsmitglied
Referat Auszubildende/Praxismitarbeiterinnen