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Zahnfleischbluten, Mundgeruch – Patienten unterschätzen Symptome und Auswirkungen einer Parodontitis

Digitale Kampagne klärt auf, sensibilisiert für Symptome und regt an zur Vorsorge

Als „stille“ Erkrankung mit relativ unspezifischen Symptomen wird eine Parodontitis von den Patientinnen und Patienten oft nicht wahrgenommen. Der Check beim Zahnarzt kommt häufig zu spät, so dass die Erkrankung unbemerkt und unbehandelt voranschreiten kann. Auch die Notwendigkeit einer nachhaltigen Behandlung, die nicht mit einem einmaligen Zahnarztbesuch endet, ist vielen nicht bekannt. Die Folge: Die Parodontitisprävalenz in Deutschland ist zu hoch.

Neue PAR-Richtlinie sichert nachhaltige Behandlung
Mit der neuen, seit Mitte letzten Jahres geltenden Richtlinie zur systematischen Behandlung von Parodontitis und anderer Parodontalerkrankungen (PAR-Richtlinie) für GKV-Patienten soll die hohe Parodontitisprävalenz in Deutschland gesenkt werden. Dazu müssen Patientinnen und Patienten allerdings die Symptome kennen, wahrnehmen und ernst nehmen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Paro-Check steht im Mittelpunkt
Die Bundeszahnärztekammer startet deshalb mit Unterstützung der Zahnärztekammer Hamburg ab Mitte März 2022 eine Aufklärungskampagne über die Risiken, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Parodontitis. Im Mittelpunkt der Kampagne steht der sogenannte Paro-Check auf www.paro-check.de. Mit diesem kurzen Check können Patientinnen und Patienten niedrigschwellig online schnell und unkompliziert testen, ob der Verdacht auf eine Parodontitis besteht. Außerdem informiert die Webseite über die Symptome und die Behandlungsschritte einer Parodontitis. 

Kampagne informiert über Symptome und Risiken 
Ein Kurzfilm und verschiedene aufmerksamkeitsstarke Bildmotive stellen die Symptome einer Parodontitis in den Mittelpunkt. Der Kurzfilm wird zum Beispiel auf YouTube  (https://www.youtube.com/watch?v=qmXpk88bkm0) und auf Nachrichtenportalen als sogenanntes Pre-Roll vor Videobeiträgen geschaltet, die für die relevanten Altersgruppen interessant sind. 
Die Bildmotive werden sowohl auf Social-Media-Portalen wie Facebook und Instagram als auch auf Nachrichten- und Gesundheitsportalen platziert. Ob Mundgeruch („Liegt es am Essen oder an Parodontitis?“) oder Zahnfleischbluten („Liegt es an der Zahnbürste oder an Parodontitis?“) – die Kampagne macht deutlich, dass eine Parodontitis die mögliche Ursache sein kann. 

Effizienz durch digitale Fokussierung
Die Kampagne konzentriert sich auf digitale Kanäle, um durch sogenanntes Targeting gezielt jene Bevölkerungsgruppen zu erreichen, für die ein erhöhtes Risiko einer Erkrankung besteht. Digitale Kampagnen sind punkt-genau und besonders effizient verglichen mit klassischen Kampagnen, die über Großflächenplakate oder Anzeigen in Tagesanzeigen kommunizieren. Digitale Kampagnen lassen sich deutlich besser aussteuern und Streuverluste werden vermieden, weil direkt jene Zielgruppen angesprochen werden, für die zum Beispiel infolge des Alters ein erhöhtes Parodontitis-Risiko besteht. Geschaltet werden neben den Kampagnenmotiven auch sogenannte Native Ads, die mit ihren Inhalten kurz, prägnant und zielgenau über die Risiken einer Parodontitis informieren. 

Begleitet wird die Kampagne im weiteren Verlauf des Jahres durch aktive Medienarbeit, von Medienkooperationen zum Thema Mundgeruch bis zu vorproduzierten Hörfunkbeiträgen, die bei lokalen privaten Hörfunksendern platziert werden. 
Für Webseiten und Social-Media-Kanäle werden regelmäßig Bildmotive und Texte bereitgestellt, die auch von den Zahnarztpraxen verwendet werden können. 

Zahnärztinnen und Zahnärzte können mitmachen
Die Zahnarztpraxen können mitmachen und über die eigenen Kanäle die Motive verbreiten. Je verbreiteter die Motive, desto erfolgreicher die Aufklärungskampagne! Im Kampagnenverlauf werden zum Beispiel Kampagnenmotive für das Wartezimmer aufbereitet. 

Auch andere Facharztgruppen werden im Laufe des Jahres einbezogen, um die Wechselwirkungen einer Parodontitis mit anderen Krankheiten zu verdeutlichen. Begleitet werden diese Maßnahmen von laufender Medienarbeit zu Symptomen und Auswirkungen von Parodontitis, die zudem mit Umfragen zum Parodontitis-Wissen aktuelle Informationen für die Medien und die Öffentlichkeit bietet. 

Betroffene sollen Symptome kennen und ernst nehmen
Im Fokus der Kampagne stehen vor allem die mittleren und älteren Altersgruppen ab 45 Jahren, weil diese besonders betroffen sind. Sie sollen sensibilisiert werden, die Symptome einer Parodontitis wahrzunehmen, den Paro-Check zu machen und regelmäßig Zähne und Zahnfleisch untersuchen zu lassen. Je früher eine Parodontitis erkannt und behandelt wird, desto besser der Therapieerfolg.

Weitere Informationen zu der Kampagne finden Sie auf der Webseite der Bundeszahnärztekammer: www.paro-check.de