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Das Portal für Zahnärzte
und Praxisteams
Information der Zahnärztekammer und der KZV Hamburg

„Zähne zeigen“ für eine präventionsorientierte Patientenversorgung

Kampagne der Vertragszahnärzte mobilisiert gegen die Folgen der Budgetierung

Im vergangenen Jahr wurde mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz die gesetzliche Budgetierung zahnärztlicher Leistungen wieder aus der Mottenkiste geholt. Und das, obwohl der Anteil an den Gesamtausgaben der GKV für die vertragszahnärztliche Versorgung durch die präventionsorientierte Ausrichtung seit Jahren kontinuierlich gesunken ist.

Im Zielkonflikt zwischen Kostendämpfung und präventionsorientierter Versorgung hat sich die Politik ganz bewusst auf die Seite der Kostendämpfung geschlagen und damit gegen die Versorgung und die berechtigten Ansprüche der Versicherten gestellt. Dies ging klar zu Lasten der Parodontitistherapie. Trotz eindeutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse und nachprüfbarer Sachargumente hat Bundesgesundheitsminister Lauterbach den Rotstift bei der modernen Parodontitistherapie angesetzt. Dieser tiefgreifende politische Einschnitt kann für die neue Therapie der Parodontitis nicht ohne Folgen bleiben.

Ganz davon abgesehen ist eine solche Politik in höchstem Maße ungerecht gegenüber denjenigen, die unter hohem Einsatz während der Corona-Pandemie die zahnmedizinische Versorgung der Bevölkerung zu jedem Zeitpunkt vollumfänglich erhalten haben und jetzt – statt einen Ausgleich der gestiegenen Betriebskosten und der Folgen durch den zunehmenden Fachkräftemangel zu erhalten – Gefahr laufen, auch noch durch die Wiedereinführung der strikten Budgetierung und der basiswirksamen Limitierung der Punktwerte die Patientenversorgung im Bereich der Parodontitistherapie nicht mehr umfänglich sichern zu können. Dass letztlich auch die Niederlassungswilligkeit sinkt und frühzeitige Praxisschließungen mit fatalen Folgen für Versorgung befördert werden, ist eine logische Folge.
Damit die zahnärztliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nicht unter die Räder gerät und die Zahnarztpraxen künftig wieder unter angemessenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen tätig werden können, hat die KZBV gemeinsam mit allen KZVen und im Schulterschluss mit der Bundeszahnärztekammer, den Länderzahnärztekammern sowie den zahnärztlichen Verbänden die bundesweite Kampagne „Zähne zeigen!“ ins Leben gerufen. Mit ihr sollen die langfristigen Folgen der Budgetierung verständlich, nachvollziehbar und einprägsam kommuniziert werden. Dabei wollen wir über die Zahnarztpraxen die Patientinnen und Patienten erreichen.  

Zentraler Dreh- und Angelpunkt der Kampagne ist die Website zaehnezeigen.info, auf der sich unsere Patientinnen und Patienten ebenso wie Praxisteams über die die drohenden Folgen für die Versorgung informieren können. Leicht verständliche Statements und Erklärtexte helfen bei der Vermittlung der konkreten negativen Auswirkungen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes. Mittels QR-Codes kann von den Materialien direkt die Kampagnenseite erreicht werden. Zusätzlich vermittelt ein anschauliches Erklärvideo die Zielsetzung und Handhabung der Kampagne im Praxisteam. Flankiert werden diese Maßnahmen von einer Social-Media-Aktion auf Twitter und Instagram, die unter dem Hashtag #zähnezeigen mit ausdrucksvollen Bildern von Gebissen der Nutzer Aufmerksamkeit erzeugt.

Zudem ruft die Webseite Patientinnen und Patienten dazu auf, sich in den nächsten Wochen und Monaten direkt an ihre regionalen Abgeordneten und politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf Landes- und Bundesebene zu wenden. So soll darauf hingewiesen werden, dass die Kostendämpfungspolitik der Patientenversorgung schadet und ein Ende finden muss. Die KZV Hamburg hat ein kurzes Video mit dem Vorstandsvorsitzenden angefertigt, in dem er die Praxen zur Mitarbeit aufruft https://www.zahnaerzte-hh.de/zahnaerzte-portal/mediathek/video-podcasts-kzv

In den kommenden Monaten werden bundesweit in allen Zahnarztpraxen doppelseitige Plakate, Postkarten, Informationsflyer, Thekenaufsteller, Stempel und Buttons mit der aufmerksamkeitsstarken Botschaft „Diagnose Sparodontose“ auf die Kampagne aufmerksam machen. Ergänzt wird dieser Slogan durch Leitsätze zu drohenden regionalen Versorgungsproblemen („Versorgung örtlich betäubt“) und den gekürzten Mitteln zur Behandlung der Parodontitis („Von dieser Gesundheitspolitik bekommt man Zahnfleischbluten, Herr Lauterbach“).

Wir Zahnärztinnen und Zahnärzte in Hamburg müssen gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unsere Stimme deutlich erheben und unsere Patientinnen und Patienten aufklären. Nur wenn Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, mit Ihren Praxisteams die Kampagne „Zähne zeigen!“ aktiv unterstützen, tatkräftig mitarbeiten und sie in Ihren Praxen an die Patientinnen und Patienten herantragen, wird sie ein Erfolg werden. Ihre KZV Hamburg und die KZBV werden Sie in den kommenden Wochen über die weiteren konkreten Maßnahmen informieren. Die KZV Hamburg bringt dafür eigens einen Kampagnen-Newsletter auf den Weg, der Hamburger Zahnärztinnen und Zahnärzte mit aktuellen und relevanten Informationen versorgt. Machen Sie mit, wir brauchen Sie!

Zum digitalen Informationsmaterial für Hamburger Praxen: 
https://www.zahnaerzte-hh.de/zahnaerzte-portal/login/
(Ordner im Benutzermenü)

Zum Kampagnen-Portal: https://www.zaehnezeigen.info/