Ende Januar stand das Hotel Empire Riverside ganz im Zeichen der Zahnmedizin: Der Hamburger Zahnärztetag widmete sich dem spannenden und zukunftsweisenden Thema „Ästhetische Zahnmedizin“. 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland kamen im eleganten Ambiente des Hotels Empire Riverside zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen, innovative Behandlungsmethoden und neue Perspektiven zu informieren sowie auszutauschen. Zudem schalteten sich mehr als 200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen online hinzu. Damit verbucht der Hamburger Zahnärztetag den größten Zuspruch in der 19-jährigen Geschichte.
Kammerpräsident Konstantin von Laffert blickte in seiner energetisch vorgetragenen Begrüßungsrede kritisch auf die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, die die Berufsausübung der Zahnärzteschaft beeinflussen. So verwies von Laffert unter anderem darauf, dass nahezu alle Parteien abermals den Bürokratieabbau sich ins Programmheft zu den kommenden Wahlen geschrieben hätten. Bei dem Tatendrang rund um das Thema Bürokratie (Anmerk. d. Red.: KEINE Erleichterung für zahnärztliche Praxen in den letzten fast 10 Jahren) in den abgelaufenen Legislaturen bleibe abzuwarten, wie ernsthaft die Wahlversprechen wieder einmal an dieser Stelle seien. Auch die staatlich verordnete Digitalisierung des Gesundheitswesens per TI (Telematik-Infrastruktur) würdigte von Laffert kritisch. Von Laffert wählte eine bildhafte Beschreibung der elektronischen Patientenakte (ePa), die nach seinem Empfinden als Tiger gestartet und „bereits jetzt schon als Bettvorleger“ gelandet sei. Von Laffert referenzierte dabei auch auf den Datenklau bei der Bundesdruckerei und die offensichtlichen sehr eingeschränkten Funktionalitäten der ePa. Er forderte Verantwortliche auf, Technik endlich richtig zu testen, bevor diese die Praxen im Tagesgeschäft weiter blockieren.
Anschließend wurde es emotional auf der Bühne: Konstantin von Laffert ehrte den langjährigen freiberuflich tätigen Medizinrechtler Sven Hennings für seine Wirken mit der Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft. In seiner Laudatio stellte von Laffert einige der Verdienste heraus, die Sven Hennings in mehr als 33 Jahren Tätigkeit für die Hamburger Zahnärztinnen und Zahnärzte errungen habe. So hielt Sven Hennings sämtliche Kammer-Musterverträge immer aktuell. Auch habe Sven Hennings sowohl Praxisteams als auch angehende Behandler an der Uni sowie gestandene Zahnmediziner bei Fortbildungen sowohl medizin- als auch unternehmensrechtlich fortgebildet. Sven Hennings sei ein zu jedem Zeitpunkt hochgeschätzter, sehr kompetenter Berater der Hamburger Zahnärzteschaft gewesen, der auch wegen seines sehr geschätzten persönlichen Wesens vermisst werden würde.
Das abwechslungsreiche Programm bot hochkarätige Vorträge, die sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praxisorientiert waren. Renommierte Expertinnen und Experten der Zahnmedizin teilten ihr Wissen und gaben Einblicke in Themen wie
- Ästhetische Zahnheilkunde – Was geht und was kommt?
- Kieferorthopädie – mehr als gerade Zähne. Grenzen und Möglichkeiten
- Ästhetisch herausnehmbarer Zahnersatz.
„In der zahnärztlichen Praxis nimmt die Erwartung der Patientinnen und Patienten in Hinblick auf die ästhetische Zahnmedizin zu – und die Möglichkeiten der Zahnmedizin und der Zahntechnik wachsen in gleichem Maße mit beeindruckenden Ergebnissen. Für die Übertragung in Ihre Praxen haben wir daher führende Expertinnen und Experten für ästhetische Zahnmedizin als Vortragende für den 19. Hamburger Zahnärztetag gewinnen können. Diese vermitteln Ihnen den aktuellen Stand und beschreiben Schritt für Schritt die verschiedenen Anwendungen ästhetischer Zahnheilkunde nach neuestem wissenschaftlichen Stand und deren Umsetzung in die Praxis“, sagt PD Dr. M. Oliver Ahlers, Fortbildungsreferent der Zahnärztekammer Hamburg.
Eröffnet wurde der Kongress mit einem Vortrag von Frau Prof. Maximiliane Schlenz, Direktorin der Klinik für Zahnmedizinische Prothetik am UKS-H. Sie ermöglichte einen Überblick auf den aktuellen Stand der Ästhetischen Zahnheilkunde als auch einen Blick auf das, was zukünftig an Neuerungen zu erwarten ist.
Herr Dr. Jan Hajtó stellte die Frage „Wie sieht die ideale Kommunikation zwischen Behandler, Zahntechniker und Patient bei der Planung aus, um ein optimales Behandlungsresultat zu erzielen, das insbesondere dem Patienten sehr gut gefällt?“ in den Raum und erläuterte in seinem Vortrag die Bereiche der Patientenkommunikation, der Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker, Ästhetischer Planungstools mit Ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen, Methoden der Ästhetischen Erprobung und schließlich Caveats bei der finalen Umsetzung.
Am Samstag reiste aus der Schweiz Herr Dr. Ueli Grunder an, um die Knochenaugmentation bei schwierigen Fällen im ästhetischen Bereich anhand von interessanten Behandlungsfällen eindrucksvoll darzustellen.
Dentalausstellung: Innovationen zum Anfassen
Die begleitende Dentalausstellung war ein zentraler Bestandteil des Zahnärztetages und zog zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Führende Unternehmen der Dentalbranche präsentierten ihre neuesten Produkte und Technologien. Von Implantaten der Firmen Thommen und Nevo, den aktuellen Intraoralscanner der Firma iTero über innovative Zahnmaterialien bis hin zu digitalen Lösungen für die Praxisorganisation – die Ausstellung bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, sich direkt mit Herstellerinnen und Herstellern auszutauschen und Neuheiten auszuprobieren.
Neben den fachlichen Programmpunkten bot der Zahnärztetag eine Plattform für persönlichen Austausch und kollegiales Netzwerken. Die entspannte Atmosphäre im stilvollen Hotel Empire Riverside – mit Blick auf den Hamburger Hafen – trug dazu bei, die Gespräche abseits der Vortragsräume zu vertiefen.
Die Veranstalter, Referentinnen und Referenten sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer blicken auf inspirierende, intensive Tage zurück und freuen sich bereits auf die nächste Ausgabe des Hamburger Zahnärztetages, bei dem erneut Innovationen, Wissen und die Zukunft der Zahnmedizin im Fokus stehen werden.