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Er- und Abmahnungen

Abmahnung light: Hilft vielleicht auch eine Ermahnung? Denn eine Abmahnung belastet immer das Ausbildungsverhältnis. Gehen Sie mit diesem Instrument in der Ausbildung bewußt und vorsichtig um.

Checkliste Ermahnung:

  1. Welcher Schaden ist effektiv entstanden?
  2. Ist vorher schon kritikwürdiges Verhalten vorgekommen?
  3. Hat sich Ihr Azubi ansonsten immer gut verhalten?
  4. War es ein Ausrutscher?
  5. Wie ist die aktuelle persönliche Situation Ihres Azubis?

Sollten Sie nach diesen 4 Fragen feststellen, dass es vielleicht ein grobes Fehlverhalten war, aber "eigentlich" vorher alles "ganz rund" lief, sollten Sie es bei einer Ermahnung belassen. Der Unterschied zwischen Ermahnung und Abmahnung ist, dass die Ermahnung auf die Erfüllung der vertraglichen Pflichten hinweist. Eine Abmahnung kann der erste Schritt zur Kündigung eines Ausbildungsvertrages sein. Drei Abmahnungen wegen ein- und desselben Grundes können zur fristlosen Kündigung führen. Wichtig: Hier dürfen keine formalen Fehler geschehen. Holen Sie sich unbedingt juristischen Beistand.

Checkliste Abmahnung:

  1. Ist der Vorfall so massiv, dass eine Ermahnung nicht ausreicht?
  2. Bewegt die Abmahnung Ihren Azubi dazu sein Verhalten nachhaltig zu überdenken und zu ändern?
  3. Ist das Ausbildungsverhältnis nach einer Abmahnung wieder unbelasteter?

Für Sie als Ausbildungspraxis und Ihr Team sollte immer die konstruktive Klärung von Konflikten mit jungen Menschen stehen. Das ist nicht immer einfach und erfordert oft Mut Dinge klar, aber nicht verletzend, zu benennen.

Ein paar Tipps für ein entsprechendes Gespräch:

  1. Alle Informationen sind richtig und können das Verhalten des/der Auszubildenden nachweisen?
  2. Das Gespräch sollte zeitnah nach dem Vorfall stattfinden.
  3. Kein Zeitdruck, angenehme Atmosphäre und keine Störungen.
  4. Sachliche Darstellung der Angelegenheit.
  5. Geben Sie Raum und Zeit zur Darstellung aus Sicht des/der Auszubildenden.
  6. Machen Sie klar, dass beim nächsten Mal eine (weitere) formelle Abmahnung erfolgt.
  7. Vereinbaren Sie einen weiteren Termin, z.B. 4 Wochen später, um zu besprechen, inwieweit sich die Situation verbessert/geändert hat.
  8. Beenden Sie das Gespräch optimistisch und machen Sie deutlich, dass Sie auf eine weitere vertrauensvolle und gute Ausbildung bauen!